Um das Jahr 622 ist nördlich von Byzantinischem Reich ein
Verbund der slawischen Stämme, der unter dem Namen Samo-Reich in die Geschichte
eingegangen ist, entstanden. Der eigentliche Förderer und Initiator des
Projekts war Kaiser von Byzanz Herakleios. Das Hauptziel des Herakleios war es,
die nördliche Grenze des Reiches zu sicher und vor kriegerischen Awaren, die
eigentlich Abodriten hissen, zu schützen. Herakleios selbst stammte von einer
wandalischen Familie aus Karthago und war den Wandalen in der Heimat, aus dem
Bereich von Polen der jetzt Kleinpolen heißt, anscheinend stark verbunden.
Der slawische Bund hat diese Funktion sehr gut erfüllt
und trug entscheidend bei der
Zerschlagung der Belagerung des Konstantinopels durch Abodriten und Persern
bei.
Dieser Erfolg wurde mit wachsender Aufmerksamkeit von
einer anderen slawischen Macht im Westen beobachtet, von den Polanen in Galien.
Die herrschende Dynastie der Merowinger, die Nachfahren
der Polanenkönig Respendials, hat nämlich ein Anspruch, nach dem Zerfall des
Wandalenreiches, als Einzige die Führung über alle arianischen Slawen zu haben,
erhoben.
Der Name der Dynastie leitet sich von der slawischer
Namen der Herrscher, die sehr oft, wie das bei Slawen typisch ist, auf „mir“
enden, her.
Der damalige Herrscher der Polanen hieß Dagobert und man sein Name nicht verstehen kann, wenn man nicht weiß, wie die Struktur der Macht
bei der slawischer Staaten aufgebaut
war.
Die Slawen, die zu damaligen Zeit fast ganz Europa
beherrschten, mit Ausnahme der Byzanz und Randgebieten, haben nach der
Eroberung des Römischen Reiches, in der Gesellschaft ein Kastensystem
eingeführt, wo die herrschende Schicht aus Slawen bestand. Das Land wurde in
einzelne Fürstentümer geteilt, die dann von weitgehend selbstständigen
slawischen Herrscher regiert wurden. Diese Kleinherrscher haben in der Sprache
der Polanen die Bezeichnung Dago bekommen. Diese Bezeichnung hat
wahrscheinlich keine slawische Wurzel und wurde von lateinischen Wort Dux
übernommen und dann zu Dago, so zu sagen, „polonisiert.
Ähnliche Struktur der Macht weisen alle slawischen
Königreiche zu der Zeit und dieses Kastensystem war ein Grund, warum ein
feudales System des Mittelalters in Europa entstanden ist.
Die Herrscher aus der Dynastie der Merowinger wollten
natürlich ihren Führungsanspruch, auch in der Auswahl der Namen bekräftigen und
haben nach der Krönung auch solche angenommen, die diesen Anspruch zu Ausdruck
bringen konnten. Dagobert war genau so ein Name.
Sein richtiger Name war eigentlich Dagowar. Erst später
wurde die Silbe „W“ in „B“ umgewandelt, aufgrund von einem Durcheinander in der
Übersetzung der Worte aus dem Griechischen in Latein und umgekehrt.
Die Endung „T“ bekam er von den Deutschen, als die begannen
sich eine „germanische“ Vergangenheit zu basteln.
Das Wort „War“ ist slawisch und bedeutet „verteidigen“
„wehren“ und ist in der polnischen Sprache oft zu finden, z.B. in dem Namen der
Hauptstadt Warszawa.
Auch in der deutschen Sprache hat sich dieses Wort
erhalten wie in dem o.g. Wort „wehren, bewahren“.
So ist uns jetzt auch die Bedeutung des Namens Dagowar
(Dagobert) klar. Er hieß „Der Verteidiger der Fürsten“ und wir sehen wie
geschickt und raffiniert dieser Name den Leuten damals, eine angeblich
friedliche und ausgleichende Natur des Herrschers zu vermitteln versuchte.
Die Wirklichkeit war anders und der Dagowar wollte eine
zweite slawische Macht in Europa nicht dulden. Dem Reich-Samo, der eigentlich
„Samostojna“ hieß, was unabhängig bedeutet, wurde ein Ultimatum gestellt.
Die Republik Samostojna war aber der Meinung selbst die
Nachfolgerin von den Bezwinger der Römischen Reiches, den Vandalen, zu sein und
hat selbst den Führungsanspruch über alle arianischen Slawen erhoben besonders,
dass sie auf die Unterstützung von dem Kaiser des Ostroms Herakleios zählen
konnte, als dem Nachfahren der Vandalen aus Karthago.
Beide Seiten begannen so unverzüglich die Koalitionen zu
schmieden in Erwartung einer endgültigen Konfrontation.
Dagowar konnte hinter sich die „Langobarden“ und
„Alemannen“ scharen und die Vandalen waren der Unterstützung der pannonischen
Slawen und slawischen Geten (Goten) aus Balkan sicher.
Der Zeitpunkt des Angriffs wurde von Dagowar perfekt
ausgewählt.
In Jahren 631 – 632 begann der erste Angriff der Araber
gegen Byzanz und dem Herakleios waren
die Hände gebunden, weil er alle Kräfte, um die Araber aufzuhalten, brauchte.
Dagowar hat zuerst zugeschlagen, und zwar gleich auf drei
Fronten. Von Süden drangen die „Langobarden“ vor und auf dem Südufer der Donau
Alemannen, die aus ihrer Heimat am Mein marschierten.
„Langobarden” und Alemannen haben die Aufgabe gehabt die
Balkanslawen in Kampfhandlungen zu verwickeln und die Hilfe aus Byzanz für die
Wawelanen zu verhindern.
Wawelanen, übrigens, war die richtige Bezeichnung der
Wandalen. Diese Bezeichnung leitet sich von dem Sitz der wawelanischen Königen,
dem Wawel in Krakau ab. Die Könige selbst haben ein Titel „Krak“ getragen.
Wenn wir schon bei der Bezeichnung der slawischen Stämme
sind, dann sollten wir auch mit Lügen im Bezug auf der Stamm der „Langobarden”
aufräumen.
Natürlich ist diese Bezeichnung eine spätere deutsche
Erfindung.
Diese Stamm hat mit dem deutschsprachigen Kulturkreis
nichts zu tun und ist wie alle Stämme zu der Zeit in Kontinentaleuropa
eindeutig slawisch. Diese Stamm gehörte zu den Westslawen und genau gesagt zu
den Abodriten (Awaren), die nach Eroberung von Pannonien sich an dem Mittellauf
der Donau niedergelassen haben.
Das Zentrum des Gebiets bildete der Einzugsgebiet des
Flusses Lom. Und der Name von dem Fluss wurde für die Bezeichnung des Stamms
übernommen indem man Lom mit der Name Abodriten verband.
Daraus ist der Name Lombodriten entstanden, die durch
Griechen und Römern als Lombarden verstanden wurde. Von diesen Namen stammt
auch die Bezeichnung für die Provinz in Italien Lombardei wo die Lombarden ihre
letzte Heimat gefunden haben.
Natürlich haben die Deutschen, wie immer, versucht aus
diesem Stamm deutschsprachigen „Germanen“ zu machen und haben sich der Name
Langobarden ausgedacht und eine infantile Geschichte dazu, die dieser Name
begründen sollte.
Dagobert selbst war mit seinen Hauptstreitmacht Richtung
Hauptstadt der Wawelanen unterwegs.
Zu der Schlacht kam es in der nähe des Ortes
„Wogastisburg”, so ein Name hat zumindest der Fredegar überliefert.
Die Schlacht war die größte in dem früherem Mittelalter
der Mitteleuropa und wurde zwischen den
größten slawischen Armeen damaligen Zeit ausgetragen.
Bevor zu der Schlacht kam, hat Dagowar versucht die
Wawelanen zu Zugeständnissen zu zwingen und verlangte, dass die Königin der
Wawelanen Wanda ihm heiratet.
Die Person der Wandalenkönigin Wanda wurde bis jetzt zu
wenig beachtet, weil man sie als reine Erfindung und Legende gehalten hat. Es
würde aber für die Geschichte von Europa eine riesige Sensation gewesen, hätte
sich diese Herrscherin als war herausgestellt.
Wie die Legende besagt hat Wanda Selbstmord begangen
statt einen „Niemiec”, was „der Deutsche“ in polnischer Sprache bedeutet, zu
heiraten.
Natürlich von einem Deutschen zu sprechen im Bezug auf
Dagobert ist schon sehr übertrieben weil er ein galischer Polane war, also der
direkte Vorfahre der heutigen Polen.
Die Deutschen gab es zu der Zeit noch nicht.
Dagobert und sein Volk wurden zwar schon den Prozessen
der Assimilation in gallischer Gesellschaft unterzogen aber ich glaube nicht,
dass sie sich zu der Zeit mit den polanischen und wawelanischen Landsleuten
nicht verständigen konnten.
Besonders das die Kontakte noch sehr eng waren und
ständig neuen ehrgeiziger Ritter aus dem Polanen und Wawelanen Völker in den
Westen zog auf der Suche nach Ruhm und Reichtum.
Es ist aber fast sicher dass diese sprachlichen
Unterschiede schon gab. Vielleicht hat nur Königin Wanda kein Bock gehabt, eine
von vielen anderen Weiber des Dagowars zu werden oder Sie wollte die Freiheit
des eigenes Volkes über eigenen Interessen und eigenes Leben stellen.
Aus der Sicht der gallischen Polanen waren die
Heiratspläne des Dagowars die beste Methode die Kontrolle über der Republik
Samostojna zu erlangen und wer weiß vielleicht wurde der Niedergang der Slawen
dadurch aufgehalten, aber die Geschichte hat einen anderen Lauf genommen.
Wanda wollte diese Einigung verhindern und ihr Tod hat
tatsächlich dazu geführt, dass die Wawelanen keine andere Wahl gehabt haben als
sich den Polanen zu widersetzen und dem Kampf zu stellen.
Die Schlacht dauerte 3 Tage und Nächte und am Ende wurden
die gallischen Polanen vernichtend geschlagen. Dagobert und die Überlebenden, wenn
die es überhaupt gab, wurden in die Flucht geschlagen und mussten auf dem
Schlachtfeld die Ausrüstung und unterwegs beraubten Schätze lassen.
Was die Lage des Schlachtfeldes betrifft, da dauern die
Diskussionen unter „Fachleuten” und Interessierten schon seit Jahrhunderten und
es gibt kaum ein Stadt in Mitteleuropa, die nicht auf diese Auszeichnung pocht.
Erstaunlicherweise keine von diesen Lokalisierungen
befindet sich in Polen. Das ist aber kein Zufall weil sonst wurde die richtige
Lage des Schlachtfeldes schon längst erkannt.
Wenn wir das Wort „Wogastisburg” analysieren, dann müssen
wie annehmen, dass der Wortteil „Burg” eine spätere Übersetzung des Wortes
„Gród” bzw. „Zamek” aus der slawischen in die deutsche Sprache ist.
Den Schlüssel zur Verständigung der Bedeutung der
Bezeichnung bildet also das Wort „Wogastis”.
Dieses Wort wurde aber mehrmals verändert während
wiederholten Übersetzungen aus griechischen in Latein und umgekehrt und
aufgrund von mehrmaligen überschreiben des Textes.
In dem früheren Mittelalter kam es zu umfangreichen
Veränderungen in der griechischen Sprache wie auch in dem griechischen
Alphabet. Sehr problematisch in der klassischen griechischen Sprache war, dass
sie keine explizite Buchstabe für die Konsonante „W” hatte.
Die dominierende Rolle der Slawen in Byzanz und in
umgebenden Ländern hat auch ein Import von slawischen Wörtern verursacht bei
denen Konsonante „W” sehr häufig war. Zu der Zeit waren die Leute sehr
pragmatisch und haben auch keine Hemmungen gehabt Buchstaben aus griechischen
und lateinischen Alphabeten zu vermischen und zwar nach belieben.
Auch in der griechischen Version des Namens
„Wogastisburg“ hat der Verfasser diese
Möglichkeit wahrgenommen und die
Konsonante „W“ mit Hilfe der
lateinischen „V“ geschrieben.
Der Leser ist nur dann in der Lage richtig dieses Wort zu
lesen und auszusprechen wenn er weiß welche Schreibregel verwendet wurden.
Problematisch aber ist, dass in früheren Mittelalter
solche Regel nicht gab.
Bei der Übersetzung des Wort „Wogastisburg“ wusste der
Kopist von dem Ganzen nicht und musste davon ausgehen, dass die Buchstabe „v“
eigentlich eine uneindeutig geschriebene griechische „γ” ist, also lateinische
„G”.
Die Kopisten, die ständig die Texte zwischen Griechisch
und Latein hin und her übersetzten konnten natürlich oft unbewusst solche
Fehler machen und zwar bei vielen Buchstaben und ganzen Wörtern. Deswegen
herrscht in den mittelalterlichen Texten so ein Durcheinander.
Es gibt natürlich ganze Reihe der „Wissenschaftler”, die
sich bei solchen Fehlern klammern, weil die deren religiösen und politischen
Auffassungen folgen und auf solchen Fehlern ihren ganzen „wissenschaftlichen“ Leistungen
aufgebaut sind.
Wenn wir aber in dem Wort „Wogastis” die Buchstabe „G”
durch „v” und statt „Burg” die richtige Bezeichnung „Gród” ersetzen, dann
müssen wir dieses Wort als „Wowastis Gród” aussprechen.
Diese Lösung des Rätsels ist absolut logisch und einzig
möglich. Es ist mehr als sicher, dass zu der Finale des Konflikts vor dem Toren
des Hauptstaates der Wawelanen gekommen ist. Fredegar hat es die Bezeichnung
„Wenden” verwendet aber diese Bezeichnung ist nur ein schwacher Versuch die
Kontinuität der slawischen Besiedelung von Mitteleuropa zu verschleiern.
Das Zentrum der wawelanischen Kultur und des Staatsweisen
war aber Wawel, eine burgartige Erhöhung am Ufer der Weichsel. Es war
schon seit tausenden von Jahren der Sitz der slawischen Herrscher die eine
Bezeichnung Krak inne hatten.
Wir sollten also diesen Schlachtfeld in der Nähe bzw
innerhalb von Stadt Krakau suchen.
Während der Schlacht wurden hunderte vielleicht sogar
tausende galischen Polanen getötet und man kann sich vorstellen, dass die
Wawelanen ihre Königin auf besondere Weise ehren wollten und sie auf den Körper
der gefallenen Feinde begraben haben, in Form eines Kurgan, so wie die Slawen
es damals gerne taten.
Und tatsächlich in der nähe von Wawel in Krakau befinden
sich zahlreiche Kurgans, darunter auch einer, dem die Einheimischen schon seit
Menschengedanken Wanda-kurgan nennen.
Vielleicht dort, vielleicht auf einem anderen Ort in
Krakau liegen die sterblichen Überreste der polanischen Krieger des Dagoberts
und Königin Wanda und warten auf die Entdeckung. So ein Fund wurde nicht nur
den Selbstverständnis der Polen verändern sondern auch unseren Verständnis,
über die Entwicklung von Europa und Entstehung der europäischen Völker, entscheidend
beeinflussen.
Kannst du eigentlich bestimmte Bücher empfehlen? Sprache ist egal, Thema eventuell Thraker etc. Sprich Slawen in der Antike. Kennst du paar, die du empfehlen könntest, oder ist die Wissenschaft noch nicht so weit, in deinen Augen?
AntwortenLöschenIm Übrigen ist hier schön zu sehen, dass du um Ecken denkst. Zum Beispiel bei den hunderten Übersetzungen von Latein zu Griechisch und wieder zurück. Solche Gedanken sind für die meisten Historiker undenkbar.